Reiche akustische Inszenierung

Eine fein ziselierte Tuschezeichnung wurde nicht angefertigt, vielmehr wurde aus dem Vollen geschöpft, mit üppigem O-Ton-Personal, mit schönen Schauspielerstimmen, mit Sounds und Musik, oft mehrfach geschichtet, die die jeweilige Stimmung ausmalen und den Grundtenor des Ausgelassenen, Übermütigen, Befreiten und Beschwipsten (vom Sake, von der Musik, von der Geselligkeit und vom Frühling) immer wieder neu variieren.

musikalischer Protagonist

Das Dorf, dessen Schönheit die Erzählerin wunderbar beschreiben kann, hat einen musikalischen Protagonisten, eingesetzt durch die Regisseurin Margot Litten. Gleich nach dem Titel und dann immer wieder nach einer Zäsur ertönt lustige Volksmusik, die uns durch das Stück begleiten wird, deren Charakter sich allerdings im Verlauf des Hörens erheblich ändert.

extreme akustische Nähe

Den Protagonisten immer unglaublich nahe zu kommen…

Metronom von Radio Moskau

Phrasiert wird der Vormarsch von Brest nach Osten durch das Metronom von Radio Moskau. Dieses Ticken verbindet Gegenwart und Vergangenheit in einer gefühlten Mischung von Gefahr: Zeitzünder und Unerbittlichkeit: nichts ist vergessen.

Toningenieur reist mit

Toningenieur reist mit

Toningenieur reist mit

Das ist keine Atmo

Das metallische Geräusch eines Spielautomaten. Ein Solo von fünf Sekunden. Wie ein Maschinengewehr. Am Ende der Szene, nachdem Maria alle rausgeschmissen hat, kommt das Knattern des Automaten noch einmal. Das ist keine Atmo.

Affinität zu Tönen

Ihre Ohren werden Augen machen. Und das stimmt auch! Es ist unser Genre. Die Villa ist so ausgestattet, akustisch, dass jeder Raum seinen eigenen Ton hat. Da trifft man auch Leute, die so eine Affinität zu Tönen haben. Und man muss bedenken, dass das damals ja was ganz Neues war, dieses Akustische als Angebot mit mehreren zu erleben

Die Geräuschebene ist rough

Die Geräuschebene ist rough, man kann auch sagen krude – aber damit nicht unpassend für den Stoff. Es dominieren: ein Ich-Erzähler, klar als Autor erkennbar, der den offenbar abgelesenen Text zügig und monoton herunterrattert. Hart geschnittene O-Töne. Die teils auch abrupt mittendrin enden. Und auf die oft eine kurze Stille folgt.

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