protools

Ich hatte auch gerade mit Frieder Butzmann zusammen ein Stück gemacht „Die Wauwautheorie“, und da hatte Frieder die ganze Produktion in der Hand, weil er das Protoolsgerät hatte, einer der ersten, der mit Protools ausgestattet war und ich hab dann beobachtet, wie er das am Bildschirm macht, also sone Art arbeiten, wie ich es von den Schreibprogrammen her kannte, man hat ein Wort markiert und ausgeschnitten und woanders hingesetzt und genau so im Akustischen. Und diese Arbeitsweise, die schwebte mir dann auch für dieses Stück vor.

Originalton-Feature

Es ist das nackte Konstrukt eines Original-Ton-Features: Stimme Kind, Stimme Mann, Stimme Frau, Stimme Experte; kein Erzähler, keine Schauspieler, nichts aus dem Studio, keine gefühlslenkende Musik. Eben die klassische Form wie sie sich in den 1970er 80er Jahren entwickelte, als der banale und schmutzige Alltag in die Institution Rundfunk gelangte.

Texte in Feature-Machart

Der Text zeigt auch nicht wenige Ähnlichkeiten mit der Machart eines typischen Features aus Autorentext und O-Ton. Er ist aus vielen Einzelmodulen aufgebaut, die ohne vermittelnden Erzähltext montageartig aufeinanderfolgen. Er springt von Situation zu Situation, von Perspektive zu Perspektive, und die (verschriftlichten) O-Töne sind einfach da, ohne erzählerische Verbrämung, selbst die Anführungszeichen spart er sich.

frei und assoziativ

Durch die rhythmisch wiederkehrenden Leitmotive, die sich hier durch das Stück ziehen und es zusammenhalten, konnten die studentischen Monteure – gemeinsam mit ihrem regieerfahrenen Mentor Robert Matejka! – das ausgewählte Material im Studio dann um so freier und assoziativer, eher nach musikalischen, als nach logischen Gesichtspunkten arrangieren.

ein kollektiver Ansatz

Erst durch den kollektiven Ansatz in der Arbeit der Student*innen, die mit mehreren Rekorder-Einheiten ausgeschwärmt sind, konnte eine wirklich multiperspektivische Moment-Aufnahme entstehen, in der jedes Partikel seinen eigenen Sound, seine eigene Geräusch-und Atmowelt mitbringt.

entschiedene Schnitte und unvermittelte Szenenwechsel

Sein Alter zeigt das Stück nicht in der Machart, die klingt auch heute noch originell und akustisch interessant. Es arbeitet mit entschiedenen Schnitten und unvermittelten Szenenwechseln und macht sich um die Orientierung der Hörerschaft keine Sorgen. Darin mutet es sehr „heutig“ an.

Originalton-Hörspiel

Warum bringen wir in dieser Geschichte dokumentarischer Radioformen, die ihren Anfang beim Feature hat, ein O-Ton-Hörspiel, das auf einem Hörspielplatz lief und von einer Hörspielregisseurin inszeniert wurde?

Originalton-Hörspiel

Spielen wir Feature und O-Ton-Hörspiel nicht gegeneinander aus, wie es in den 70ern auf oft ideologische Weise geschah! Schauen wir lieber jedesmal genau hin, wer wie und mit welcher Intention mit dem dokumentarischen Material umgeht. Und lassen wir uns hinabziehen in den Hades des Westberlins der 70er, der eine Phantasmagorie mit nicht abstreitbaren Anteilen von Realität ist.

Portrait

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